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23. August 2007. Nachrichten: Bangladesch - Politik & Recht Ausgangssperre nach Studenten-Unruhen

Nach Straßenschlachten zwischen Studenten und Sicherheitskräften an mehreren Universitäten in Bangladesch ordnete die militärgestützte Übergangsregierung eine Ausgangssperre an. Die rebellischen Studenten fordern die Rückkehr zur Demokratie.

Bei Zusammenstößen seit Montag, dem 20. August 2007, sei ein Mensch getötet und mindestens 400 weitere verletzt worden. Das Opfer, ein Rickshaw-Fahrer, kam während der Kämpfe zwischen Studenten und Polizei in Rajshahi zwischen die Fronten. Studenten schleuderten Steine und legten auf dem Campus der University of Dhaka Feuer. Die Polizei ging mit Tränengas, Schlagstöcken und Gummigeschossen gegen die Protestierenden vor. Dutzende Fahrzeuge wurden angezündet. Die Unruhen breiteten sich auch auf die Hochschulen in Chittagong und Kushtia aus.

Auslöser für die Proteste an den Universitäten waren nach Medienberichten Misshandlungen von Sicherheitskräften an Studenten der Universität Dhaka während eines Fußballspiels. Die Demonstranten forderten einen Abzug von staatlichen Bewachern aus den Hochschulen und zur umgehenden Reinstallation einer demokratischen Ordnung.

Die vom Militär gestützte Regierung unter Leitung von Fakhruddin Ahmed ist seit Mitte Januar dieses Jahres im Amt. Vor einigen Wochen hat sie die Wiederherstellung der demokratischen Strukturen Ende kommenden Jahres zugesagt. Die Auseinandersetzungen sind die bislang größte Konfrontation mit den neuen Machthabern, deren Rückhalt in der Bevölkerung zusehends schwindet.

In der Vergangenheit wurden bereits zwei Militärregierungen – die unter General Ziaur Rahman und die von General Ershad – durch Proteste zum Rücktritt gezwungen, die ursprünglich von Studenten initiiert wurden.

Von Regierungsseite hieß es unterdessen, dass sich auch Nicht-Studenten unter die Protestierer gemischt haben. Sämtliche Universitäten und Colleges (Oberschulen) wurden unterdessen vorübergehend geschlossen.

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