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31. Mai 2003. Nachrichten: Wirtschaft & Soziales - Pakistan Jamali sagt dem Gwadar-Projekt weitere Hilfe zu

Mit dem Besuch seiner Heimatprovinz Baluchistan hat der pakistanische Premierminister Mir Zafarullah Khan Jamali die Priorität unterstrichen, die seine Regierung dem ambitionierten Tiefseehafenprojekt an der Makranküste beimisst.

Am 18. Mai 2003 traf er zu seinem zweitägigen Aufenthalt in der Provinzhauptstadt Quetta ein, von wo er zu dem Hauptanliegen seines Besuchs in die Hafenstadt Gwadar weiterreiste. Pakistan ist, mit den Worten von Finanzminister Shaukat Aziz, gegenwärtig dabei, Gwadar "in eine hoch industrialisierte Hafenstadt mit einer wirtschaftlichen Sonderzone auszubauen, die sowohl den Bedürfnissen Afghanistans, Irans, der zentralasiatischen Staaten, des Mittleren Ostens, Afrikas und selbst Indiens entsprechend soll". Der Premier war gekommen, um den Fortschritt der Arbeiten zu begutachten. Dabei gab er unter anderem bekannt, dass seine Regierung den Ausbau eines Mobilfunknetzes in der Provinz voranbringen wolle. Schließlich seien zur Realisierung der Baupläne in Gwadar, die auch die Erneuerung des Straßen- und Infrastrukturnetzes entlang der Makran-Küste beinhalte, Arbeitskräfte auf ein funktionierendes und modernes Kommunikationsnetz angewiesen. Federführend im Projekt ist die Pakistan Telecommunication Company.

Während des Treffens von Finanzminister Aziz und der US-Botschafterin Nancy Powell wegen möglicher Schuldenerlasse, würdigte Powell die verstärkten Bemühungen Pakistans für das Projekt des Tiefseehafens. Die US-Botschafterin zeigte sich sicher, dass der Hafen zukünftig ein bedeutender Umschlagplatz werde. Sie hoffe, dass Gwadar durch einen wirtschaftlichen Aufschwung als Bindestelle zwischen Zentralasien über Afghanistan und dem Persischen Golf mit dem Mittleren Osten der gesamten Region zu Gute kommt.

Aziz zufolge ist Gwadar "strategisch sehr wichtig für Pakistan." Wie wichtig dieser Hafen tatsächlich auch für die Anrainerstaaten ist, verdeutlicht das Engagement Chinas, das im Sommer 2001 in das Projekt einstieg. Aziz zeigte sich überzeugt, dass "die Stadt bereits in zehn Jahren eine völlig andere sein wird", wie er gegenüber der Tageszeitung The News erklärte. Dabei erwähnte der Finanzminister auch das Versprechen der Asian Development Bank, die in der ersten Phase ein Darlehen über 250 Millionen US-Dollar für den Bau einer Straße nach Chaman an der Grenze zu Afghanistan versprach. Für LKWs sei die Strecke dann in nur noch acht Stunden zu bewältigen – knapp einem Drittel der jetzigen Fahrzeit.

Quellen

  • Ibrahim Khan: "Gwadar to boost Pak, Afghan, Central Asia economies", in: The News, 19.5.2003
  • Saleem Shahid: "New mobile phone service launched in Quetta", in: Dawn, 20.5.2003

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