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10. Oktober 2002. Nachrichten: Kunst & Kultur - Weltweit Desi-Party in Berlin

"Club-Deewane"

Am Samstag dem 5. Oktober 2002 fand im Palais der Kulturbrauerei im Berliner Prenzlauer Berg eine Desi-Party statt. Das typische Musik-Programm einer solchen Party – bestehend aus Bhangra, Bollywoodsounds und Blackmusic - lockte viele junge Menschen südasiatischen Ursprungs, aber auch Neugierige an.

Das Projekt "Club-Deewane" plant, sich auch zukünftig als Party ohne festen Veranstaltungsort zu etablieren. Der erste Schritt gelang trotz des verregneten Herbstabends: Das Publikum fand durch die rhythmische Musik zur guten Laune.

Der Großteil der Besucher - meist zwischen 18 und 25 Jahren - erlebte eine Veranstaltung, die sich besonders durch ihre Musik von anderen Events in der Hauptstadt unterschied. Wer aber clubbige Asian-Underground-Beats erwartete lag falsch: Das bewährte Reservoir der Filmmusik aus Bollywood bzw. ihrer Remix-Versionen und die punjabisprachige Bhangra-Musik gaben den Ton an.

Bollywood im Trend: Indien ist "In"

Das häufig als indische Traumfabrik Bollywood bezeichnete Zentrum des hindisprachigen Films aus Mumbai (Bombay) hinterließ auch an diesem Abend seine Spuren. An eine Wand des Tanzsaals projiziert begleiteten aktuelle Bollywood-Größen vom Schlage Kajol, Salman und Shahrukh Khan oder Aishwarya Rai tänzelnd und dahinschmachtend die Partygäste. Auf dem zentralen Tanzpodest ließen es sich ausschließlich männlichen Besucher nicht nehmen ihren "Göttern aus der Filmwelt" einige Tanzbewegungen nachzuempfinden.

Während der Bhangra-Rhythmen entstand eine Stimmung, die den Idealen des nordindischen Punjab entstammt. Die weiblichen Gäste kamen bei den als "Blackmusic" angekündigten Disco-Sounds auf ihre Kosten. Dennoch verband die meisten Besucher im "Club Deewane" die Filmmusik Bollywoods.

"Indien ist einfach In!" war zu hören. Besonderes Augenmerk erhielten Besucherinnen im Sari – wenn auch insgesamt ein überdurchschnittlicher Männeranteil das Bild bestimmte. Doch was wäre eine Indien-Party ohne "indisches Flair"? Das dabei manche Besucherin "etwas anders" umworben wurde schien der Stimmung nicht wirklich zu schaden.

Bei dem DJ-Namen UP-Wala (der auf seine Herkunft aus Indiens Unionsstaates Uttar Pradesh hin wies) schien es nicht zu verwundern, dass der Musikstil insgesamt sehr nordindisch – vor allem vom Punjab - geprägt war. Einige Gäste südindischer Abstammung arrangierten sich damit jedoch: "solche Music ist einfach verbreiteter!"

Vermutlich erreicht Bhangra-Musik einfach mehr Leute, da sie auch im pakistanischen Teil des Punjabs verbreitet ist. Bollywoods Filme und Musik haben von Istanbul bis Bangkok ihren Absatzmarkt. "Club-Deewane" war auch dadurch mehr als eine gewöhnliche Party; als Treffpunkt der südasiatischen Communities besteht in Berlin für die Veranstaltung eine reale Zukunft. Durch Planung der nächsten Feier wird die Party allerdings nicht einmalig bleiben. Es bleibt abzuwarten wie der "Club-Deewane" am 1. November an gleicher Stelle ankommt. 

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