30. Jun. 2008

Der Wiederaufbau nach dem Tsunami in Südthailand zeigt Erfolge und Defizite von Entwicklungsprozessen wie in einem Zeitraffer. Trotz bester Absichten von Spendern und Hilfsorganisationen und trotz vielfältiger Erfolgsgeschichten ist die gegenwärtige Entwicklungsqualität in den Tsunami-Provinzen kaum nachhaltiger als vor der Katastrophe. Im Gegenteil: Ungleiche Machtverhältnisse, wie sie vor der Katastrophe bestanden, spiegeln sich in den Ergebnissen des Wiederaufbaus. Das lässt sich an den zahlreichen Fällen z.B. von ungelösten Landrechtskonflikten ablesen. Es haben sich aber auch Erfolg versprechende Ansätze gezeigt. In der vom Tsunami schwer zerstörten Gemeinde Bahn Nahm Khem bei Khao Lak haben Tsunami-Überlebende nach anfänglichem Koordinationschaos der Helfer das Heft selbst in die Hand genommen und ihre Wohnhäuser und Schulen aus eigener Kraft wieder aufgebaut. Dieses Fachgespräch diskutiert den (Wieder-)Aufbau als einen hochgradig politischen, Interessen geprägten und konflikthaften Prozess und fragt nach den Lessons-learned: Lassen sich die in Südthailand gesammelten Erfahrungen auf andere Fallbeispiele übertragen? Welche Schlussfolgerungen ergeben sich für potentielle (Wieder-) Aufbauunterstützung im deutlich weniger entwickelten und repressiveren Myanmar?