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30. April 2001. Nachrichten: Politik & Recht - Malediven Verzweifelte Kritik der Malediven am Ausstieg der USA aus dem Klimaschutz

Am 5. April 2001 warnte Mohamed Khaleel, maldivischer Direktor für Umweltfragen, vor den dramatischen Folgen, die der Ausstieg der USA aus dem Kyoto-Protokoll für die kleinen Inselstaaten haben könnte.

Khaleel wies darauf hin, daß 80 Prozent der etwa 1.200 Inseln seiner Heimat weniger als einen Meter aus dem Meer ragten. Der Anstieg des Meeresspiegels als Folge des globalen Klimawandels sei für die Malediven daher eine Frage von "Leben und Tod". Mehr als 250.000 Menschen würden beim Untergang ihrer Heimat zu Umweltflüchtlingen werden.

Die Malediven, die seit Mitte der 1980er Jahre mehrmals von schweren Sturmfluten heimgesucht wurden, gehören gemeinsam mit anderen Inselstaaten der Alliance of Small Island States (AOSIS) zu den Vorkämpfern des globalen Klimaschutzes und waren Erstunterzeichner des Kyoto-Protokolls.

Die Ankündigung des neuen US-Präsidenten George W. Bush, das Klima-Abkommen von Kyoto zur Reduzierung der Treibhausgase abzulehnen, war weltweit auf Kritik gestoßen. Der der US-amerikanischen Ölindustrie nahestehende Bush lehnt das Kyoto-Protokoll als ungerecht ab, da es keine verbindlichen Emissionsgrenzen für die Entwicklungsländer vorsehe. Die USA sind verantwortlich für ein Viertel der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen - China und Indien verursachen zusammen etwa ein Fünftel des weltweiten Ausstoßes.

Quellen

  • BBC News: Watery grave looms for Maldives, 5.4.2001

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