Inhalt

24. September 2003. Nachrichten: Politik & Recht - Nepal Feuriger Generalstreik in Nepal

Ungewohnt ruhig war es in Katmandu während des dreitägigen Generalstreiks, zu dem die maoistischen Rebellen aufgerufen hatten. Klare Luft wehte durch die Hauptstadt, der Straßenverkehr ruhte, Schulen und Geschäfte blieben geschlossen. Alle Inlandsflüge wurden abgesagt, hunderte Reisende saßen auf den Flughäfen fest.

Anders die Situation auf dem Lande: Am Mittwoch der vergangenen Woche zündete ein Rebellentrupp die Farm des Premierministers Surya Badahur Thapa im Morang-Distrikt an, tags darauf wurden andernorts das Geburtshaus des Erziehungs- und Sportministers und ein Haus des Königs eingeäschert. Gleichzeitig intensivierten sich die Kämpfe im westnepalesischen Golpa-Distrikt, der Hochburg der Maoisten. Regierungssoldaten töteten dort mindestens 50 Rebellen. Die Verhandlungen über eine Entmilitarisierung des Konflikts und politische Reformen waren Ende August von den Maoisten abgebrochen worden, weil sich die Regierung geweigert hatte, eine verfassunggebende Versammlung einzuberufen. Seitdem sind nach Angaben nepalesischer Menschenrechtsgruppen mindestens 227 Menschen getötet worden. Bei dem seit 1996 andauernden Bürgerkrieg in Nepal starben bereits mehr als 8.000 Menschen.

Quelle: Diese Nachricht erschien am 24. September 2003 in der Wochenzeitung Jungle World (Nr. 40/2003).

Kommentare

Als registriertes Mitglied können Sie einen Kommentar zu diesem Beitrag verfassen.